Wirtschaftlich dank Anschubförderung
Das Projekt «5000 Solarparkplätze bis 2025» von Marco Rüegg wurde nicht berücksichtigt bei der Verteilung der Erlöse der TKB Partizipationsscheine. Pro Solarparkplatz wäre eine Förderung von 5000 Franken angedacht gewesen. Die soeben abgeschlossene und vom Kanton Thurgau geförderte Machbarkeitsstudie hat verschiedene Varianten für die Überdachung von Parkflächen technisch und wirtschaftlich bewertet. Der Autor kommt zum Schluss, dass für 100 Parkplätze ein Förderbeitrag von 2000 Franken pro Parkplatz ausreicht, um die Kosten über 20 Jahre zu amortisieren. In verschiedenen Bundesländern in Deutschland und Österreich werden Solarparkplätze bereits gefördert, in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind Solardächer über mittleren und grossen Parkplätzen ab dem kommenden Jahr Pflicht.
Solarparkplätze sind ein Beschleuniger der Energiewende
Die Erkenntnisse der Aadorfer Firma Project B Brugger sind beeindruckend. So deckt sich das Parkverhalten von Arbeitnehmenden ideal mit der anfallenden Solarstromproduktion. Praktisch bei jeder Witterung kann die tägliche Fahrleistung der Elektroautos abgedeckt werden und Überschüsse können ins Netz eingespeist werden. Die jährliche Solarstromproduktion auf einem Parkplatz entspricht dem Energiebedarf eines Fahrzeugs. Solarparkplätze haben das grösste Potential aller Infrastrukturflächen für die Stromproduktion. Für jeden zugelassenen Personenwagen stehen in der Schweiz rund zwei Parkplätze zur Verfügung. Mit den verfügbaren Flächen könnten über 10 Terawattstunden Solarstrom pro Jahr erzeugt werden (15% des aktuellen Stromverbrauchs). «Es ist erstaunlich, dass es erst wenige Pilotanlagen gibt», meint Studienverfasser Björn Brugger. Zudem würden solche Überdachungen die Autos vor Witterungseinflüssen schützen und die Fahrzeuge im Sommer weniger aufheizen.
Thurgau soll Vorbildfunktion in der Elektromobilität ausbauen
Als ländlicher Kanton wird der Kanton Thurgau auch künftig auf den individuellen motorisierten Verkehr angewiesen sein. «Die Kombination von dezentraler Energieproduktion und Elektromobilität ist zwingend, um die Stromversorgung zu sichern und die Klimaziele zu erreichen», meint Kantonsrat Rüegg. Damit grössere Solarparklätze entstehen, soll der Kanton Beiträge aus dem Förderprogramm sprechen. Investoren erhielten dadurch etwas Sicherheit und könnten ihre Kosten decken. Auch mit dem angedachten Förderbeitrag sei es keine Goldgrube. Es hätten sich trotzdem bereits einige Interessenten gemeldet, die in Solarparkplätze investieren wollen.
Björn Brugger, Project B Brugger
Telefon 078 603 71 94, E-Mail bjoern.brugger@projectb.ch
Marco Rüegg, De Lorean Power GmbH
Telefon 079 862 39 78, marco@delorean-power.ch