Dienstag, 4. Oktober 2016

Und jetzt das volle Adoptionsrecht und die Ehe für alle

Die Grünliberalen sind erfreut, dass das Referendum gegen die Stiefkindadoption offenbar gescheitert ist. Damit ist ein wichtiger Zwischenschritt erreicht. Als nächster Schritt muss das volle Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare und die Ehe für alle folgen. Die Ehe für alle kann noch diese Legislatur vors Volk kommen, wenn National- und Ständerat ihren Kommissionen folgen und den Vorstoss der Grünliberalen unterstützen.

Das Referendumskomitee gegen die Stiefkindadoption durch gleichgeschlechtlichen Paaren hat heute bestätigt, dass die nötige Anzahl Unterschriften offenbar nicht zusammenkommt. Die Grünliberalen nehmen das erfreut zur Kenntnis. Die Stiefkindadoption ist gerade aus Sicht des Kindeswohls von grosser Bedeutung, da es die Beziehung zwischen dem Kind und dem Stiefelternteil rechtlich anerkennt und schützt.


Staat hat sexuelle Präferenzen nicht zu werten
Die Grünliberalen fordern als nächsten Schritt das volle Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare und die Ehe für alle. „Der Staat hat sexuelle Präferenzen und individuelle Lebensentwürfe nicht zu werten. Es ist nicht mehr zeitgemäss und mit einem liberalen Gesellschaftsbild nicht vereinbar, dass die staatlich anerkannte Ehe und das volle Adoptionsrecht nur heterosexuellen Paaren offen steht“, meint Nationalrätin Kathrin Bertschy, welche die „Ehe für alle“ im Parlament lanciert hat.


Parlamentarische Initiative „Ehe für alle“ auf Kurs
Die parlamentarische Initiative „Ehe für alle“ der Grünliberalen wurde sowohl von der nationalrätlichen wie auch von der ständerätlichen Rechtskommission angenommen. Noch in dieser Legislatur wird sich das Parlament mit einem konkreten Vorschlag befassen können. „Ich hoffe, dass National- und Ständerat ihren vorberatenden Kommissionen folgen und die Ehe für alle ebenfalls unterstützen. Dann kommt es schon bald zur Volksabstimmung“, meint Patrick Zillig, Co-Präsident des Netzwerks GayLP.