Dienstag, 24. Januar 2023

Bekannte Namen und eine Überraschung auf der Nationalratsliste der GLP Thurgau

Das wichtigste Traktandum der Mitgliederversammlung der Grünliberalen Partei Thurgau im Gemeindezentrum Aadorf war die Nomination der Kandidierenden für ihre Nationalratsliste. Diese umfasst drei Frauen und drei Männer, fünf davon erfahrene Grossratsmitglieder und als Überraschung die erst 26-jährige Co-Präsidentin der Jungen GLP Thurgau.

Der Findungskommission unter Luca Dal Dosso aus Kreuzlingen fiel es nicht leicht, unter den zahlreichen InteressentInnen eine Auswahl zu treffen, er nannte es die «Quadratur des Kreises». Neben einer 50/50 Vertretung war eine gute Altersdurchmischung für die Evaluation wichtig, ebenso die Herkunft Stadt/Land/Bezirke, der Bekanntheitsgrad, sowie die politische Erfahrung. Die Liste wird angeführt durch den wahlkampferprobten Unternehmer und Fraktionspräsidenten Ueli Fisch aus Ottoberg, welcher unter anderem zweimal die Wahl in den Regierungsrat geschafft hätte, aber wegen Überzahl ausgeschieden war. Auf Listenplatz zwei liegt die frühere Stettfurter Gemeinderätin, Kantonsrätin und Betriebswirtschafterin Nicole Zeitner, gefolgt vom Kantonalpartei-Präsidenten und Unternehmer Stefan Leuthold. Die junge Kauffrau und JGLP-Co-Präsidentin Olivia Sommer aus Arbon liegt auf Listenplatz vier, danach der Gachnanger Energie-Unternehmer und Kantonsrat Marco Rüegg. Die Liste wird komplettiert durch die Gemeinde-Präsidentin von Kemmental und Kantonsrätin Christina Pagnoncini. Die Versammlung bestätigt den Vorschlag mit Applaus und erteilt dem Vorstand einstimmig die Kompetenz, einen Ständeratskandidaten zu nominieren.

 

Die GLP, welche sich schweizweit im Aufschwung befindet, rechnet sich reale Chancen aus, einen Nationalratssitz zu erlangen, falls ihr eine passende Listenverbindung gelingt. Sollte dies nicht gelingen, stehen die Chancen für einen Sitzgewinn in vier Jahren hoch, da ab 2027 bedingt durch die demografische Entwicklung dem Kanton Thurgau sieben Sitze – einer mehr als heute – zustehen werden, wie Parteipräsident Stefan Leuthold erläutert.

 

Die Grünliberale Partei Schweiz betreibt als einzige Schweizer Partei mit dem GLP LAB einen eigenen Think Tank. Vor der Listen-Nominierung wurde den zahlreich anwesenden GLP-Mitgliedern das GLP LAB durch dessen Leiter präsentiert. Dieser vergleicht das Lab mit einem Windturm, welcher Ideen aus der Bevölkerung sammelt und weit oben wieder in die Politik einspeist. Ideen werden in Workshops zu konkreten Projekten geformt. Mehrere davon dienten als Grundlage für politische Vorstösse und die progressive Positionierung der GLP.  Das 2016 gegründete GLP LAB hat sich als Sprungbrett für Ideen und Personen erwiesen.

 

Die GLP Thurgau, feiert heuer ihr fünfzehn-jähriges Bestehen, ein Anlass für ein grosses Fest am 1. Juli.

 

Kantonsrat Marco Rüegg informierte über eine kantonale Solarinitiative, welche in Zusammenarbeit mit den Grünen und weiteren Partnern geplant ist. Die Sammlung der nötigen 4000 Unterschriften wird parallel zum Nationalratswahlkampf durchgeführt.